Schweinebraten von der Schulter
Der Schweinebraten von der Schulter ist ein Klassiker aus Großmutters Küche, den man unbedingt einmal gemacht haben muss! Das deftige und einfache Rezept ist geradezu maßgeschneidert für Kochanfänger, aber auch Fortgeschrittene werden ihre Freude daran haben. Probier es aus!
- 2,5 kg Schweinefleisch von der Schulter
- 2 EL Salz
- 7 Knoblauchzehen
- 1 EL Kümmel
- 1 EL Koriandersamen
- weiters
- 2 EL Schweineschmalz oder Bratlfettn
- 2 Zwiebel, samt Schale
- 500 ml Wasser, Suppe oder Bier
Österreich
 180 MINUTEN
EIER-KOCH
ZUBEREITUNG Schweinebraten von der Schulter
Schweinsbraten, oder wie man andernorts sagen würde Schweinebraten, Rezepte gibt es ja wie Sand am Meer. Ob nun nur mit Salz gewürzt oder über unzählige Stunden förmlich weich gekuschelt, mit exotischen Gewürzen, man sollte niemals eines vergessen: Die Rezepte hier stammen von unseren Vorfahren, die keinen (Koch)Luxus kannten! Das heißt sie hatten nu wenige Gewürze und schon gar nicht immer die luxuriösesten Fleischstücke zur Verfügung. Von daher ist ein Saubratl etwas einfachen, aber immens Schmackhaftes.
Sie hatten uns allerdings eines voraus, warum deren Versionen immer besser sein werden als die unsere: einen mit Holz befeuerten Ofen, dessen Hitze viel schonender war und durch das Holz noch ganz andere Aromen an und in das Fleisch gelangten. Ich erinnere mich an den letzten seiner Art, vor mehr als 40 Jahren, den ich verschnabulieren durfte als ob es gestern gewesen wäre. Unerreicht.
Beginne die Vorbereitungen für den Schweinebraten von der Schulter damit, dass Du die Schwarte der Schulter schröpfst. Schröpfen heißt nichts anderes als die Schwarte mit einem scharfen Messer (rautenförmig) einzuschneiden. Nicht zu tief, damit Du das Fleisch nicht verletzt. Du kannst diesen Punkt aber auch überspringen, dann musst die fertige Kruste aber später zuerst abheben, bevor Du den Braten aufschneidest.
Zerstoße den Kümmel, mit dem Salz und den Koriandersamen, nur ganz leicht. Hier geht es nur darum die Aromaten besser aufzuschließen. Von dem her schadet die Anschaffung eines kleinen Mörser nicht!
Schäle den Knoblauch und presse ihn in den Mörser. Vermenge nun alles zu einer Würzpaste, die Du großzügig auf dem Fleisch, nicht auf der Haut(!) verteilst und einmassierst. Sei zärtlich und nimm Dir Zeit. Behandle das Stück Fleisch wie eine(n) Geliebte(n). Klingt blöd, ist aber so. Du kannst das gewürzte Fleisch hierzu in einen Gefrierbeutel geben, so bleiben die sinnlichen Grapscher schön sauber.
Lasse nun das eingewürzte Fleisch nun einige Zeit ruhen. Am besten wäre es das gut 24 Stunden im Kühlschrank zu tun. Hierzu müsstest Du allerdings das Fleisch noch gut einpacken, da Dich später ansonsten ein wunderbarer Duft im Kühlschrank erwartet, der dir das Wasser im Mund zusammenlaufen lässt. Besser als jeder Raumspray!
Heize nun den Backofen auf 140°C Ober- / Unterhitze vor.
In einen geeigneten Bräter gießt Du nun die Hälfte der gewählten Flüssigkeit ein, schneidest die Zwiebel in der Hälfte durch, legst sie samt Schale ein und da hinein nun das gewürzte Bratenfleisch mit dem eingeschnittenen Schwarte nach unten. Das Fleisch solltest Du, wenn länger im Kühlschrank gelagert, vorher wieder auf Raumtemperatur bringen.
Verteile auf dem Fleischseite das Schmalz / Bratlfett (so nennen wir das Bratenfett eines zuvor gekochten Schweinebraten). Schiebe den schweinischen Braten nun für 30 – 45 Minuten in das vorgeheizte Backrohr, drehe es dann auf die Fleischseite, salze die nun weiche Schwarte mit reichlich Salz (die sorgt später für eine wunderbar knusprige Kruste) und schiebe das Bratl für weitere 1,5 – 2 Stunden, bei nun 160°C, wieder in den Ofen.
Achte darauf immer wieder mal von der restlichen Flüssigkeit nachzugießen, nicht nur in den Koch, damit Du später ein schönes, g’schmackiges Saftl bekommst.
Etwa 20 Minuten vor Ende der Garzeit erhöhe nochmal die Temperatur auf gut 230°C, damit nun alles eine schöne Farbe bekommt und die Kruste entstehen kann. Öffne hierzu auch alle 5 Minuten kurz die Tür des Backofens, damit die Feuchtigkeit entweichen und das Krustl „trocknen“ kann.
Es kann natürlich vorkommen, dass der letzte Schritt bei Dir etwas länger dauert, da leider jeder Ofen sein Eigenleben hat und die Temperatur anders misst. Ist zwar blöd, leider aber die Wahrheit.
TIPP ZU Schweinebraten von der Schulter
Sollte die Kruste des Schweinebraten von der Schulter nicht so „resch“ werden wie erhofft, ich hatte selbst schon Fleischstücke wo partout keine entstehen wollte – weiß der Geier warum, so schalte zum Schluss den Oberhitze-Grill des Backrohrs hinzu. Bleib nun aber dabei stehen, denn zwischen perfekter Kruste und verbranntem Klumpen sind nur Sekunden. Beobachte also genau.
Als klassische Beilage zu einem Schweinebraten dieser Art bieten sich Semmelknödel und ein warmer Krautsalat unbedingt an.
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Viel Spaß beim Nachkochen des Rezept Schweinebraten von der Schulter und später einen guten Appetit wünscht dir Franz von GÜNSTIG KOCHEN!
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VERÖFFENTLICHT
11/2021 -
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