Leberschedl
Das Rezept für einen Leberschedl ist ein wahrer Klassiker der traditionellen oberösterreichischen Küche aus Großmutters Zeiten. Ich wage ja zu behaupten, dass das der beste faschierte Braten / Hackbraten aller Zeiten und weltweit ist. Probier‘ ihn doch aus und genieße!
- 1 Schweinsnetz
- 400 Gramm Schweinsbauch ohne Schwarte
- 300 Gramm Schweinsschuler
- 250 Gramm Schweinsleber
- 3 Zwiebeln
- 8 Knoblauchzehen
- 3 Eier
- 2 Semmeln vom Vortag
- etwa 1/2 Liter Milch
- Salz, weißer Pfeffer, Piment, nicht zu knapp Majoran
- optional
- 2 – 3 EL Grieß
Österreich
 120 MINUTEN
EIER-KOCH
ZUBEREITUNG Leberschedl
Ich trau mich fast jede Wette eingehen, dass der Leberschedl mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit der beste faschierte Braten (Hackbraten) „off see Wöld“ ist! UND: Auch hier zeigt es sich wieder, dass es von Vorteil ist, wenn man das ein oder andere Gerät (NEIN – nicht der Gäräd) in seinem heimischen Küchenfuhrpark sein Eigen nenn kann!
Ich kann Dir deswegen nur dringend empfehlen über eine Investition in einen elektrischen Fleischwolf oder die Version für Eisenbeißer zu investieren!
Legen wir mit der Herstellung des Leberschedl los! Dazu legen wir das Schweinenetz in eine Schüssel mit kaltem Wasser und belassen es dort für gut eine Stunde. Erst dann kann man das Bauchnetz erst so richtig schön entfalten und weiterverarbeiten.
Auch die altbackenen Semmeln können schon eingeweicht werden.
In der Zwischenzeit Fleisch in Stücke schneiden, die leicht in den Trichter des Reißwolfs passen, sowie Zwiebel / Knoblauch schälen und stückig schneiden. Kleiner Tipp: Bevor Du die Zutaten (speziell das Fleisch und die Leber) durch das Unterarm-verschlingende Ungeheuer jagst bietet es sich an diese Stücke für ungefähr 15 zu frosten (in den Tiefkühler zu legen). So kann man es besser durch den Wolf drehen und es entsteht beim „Faschieren“ weniger Wärme.
Und nun gehen wir die Sache ganz entspannt an (zumindest bei den Leuten, die schon einen Elektrowolf haben -für die anderen wird’s eher die Fortsetzung von „der sich den Wolf dreht„) und lassen die Zutaten (Fleisch, Leber, Knoblauch, Zwiebel und die gut ausgedrückten Semmeln (die Semmeln als Letztes bietet sich gut an wegen der etwas reinigenden Wirkung für den Wulfgäng)).
Backofen auf 160°C Ober- / Unterhitze vorheizen.
Nun haben wir einen schönen Brei in den wir die Eier schlagen, die Milch geben, kräftig mit Salz, gemahlenem weißem Pfeffer & Piment und wirklich reichlich Majoran würzen und dann schön bis sich eine homogene Masse gebildet hat. Sollte Dir die Masse zu flüssig vorkommen, obwohl sie „relativ“ flüssig sein soll (das macht den Sturschedl… ähmmm… Leberschedl schön saftig), so gib etwas Grieß hinzu!
Jetzt kommt ein Punkt für Mutige: Das Abschmecken, da eben rohe Leber mit in der Masse ist! Aber keine Angst: Das tut Dir nichts!!! Wenn Du die Masse aber partout nicht probieren möchtest, so musst Du Dich auf Deine Nase verlassen. Jedenfalls sollte der Hackbraten mit Leber kräftig gewürzt, entweder an den Gaumen oder in die Nase steigen, denn durch den Garvorgang verliert er wieder einiges an „Geschmack“.
Um die Fleischmasse in das Netz zu bekommen bedarf es nun eines kleinen Kniffes: Lege das Schweinsnetz zuerst in eine Rein (wie ZB diese ), fülle die Masse ein, verteile diese gleichmäßig und schlage dann das überstehende Netz des rosa Leckerchens über selbiges.
Die Garzeit beträgt im „Normalfall“ um die 75 Minuten. Sollte Dir der Entgiftungsorgan-Kopf (ja jaaaaaaa Leberschedl ^^) zu wenig gebräunt sein, so schalte auf reine Oberhitze und bräune den Braten noch etwas nach.
An einem nicht zu kalten Ort abschließend für ~ 15 Minuten ruhen lassen und erst dann aufschneiden.
TIPP ZU Leberschedl
Der Leberschedl wir noch authentischer, wenn Du Schweinebauch mit Schwarte nimmst, diese vor dem Faschieren entfernst, daraus (mit ein wenig Suppengrün und Gewürzen) ein Süppchen kochst (dauert eben ein wenig), die gegarte Schweinehaut erkalten lässt und dann wieder mit in den Wolf gibst. Als Krönung (sozusagen) könntest Du nämlich dann Kartoffeln als Beilage in dieser Suppe garen. So hast Du echt alles bis ins Detail verwertet!
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Viel Spaß beim Nachkochen des Rezept Leberschedl und später einen guten Appetit wünscht dir Franz von GÜNSTIG KOCHEN!
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VERÖFFENTLICHT
10/2020 -
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