Minze
Woher stammt die Minze?
Die rund 30 Arten der Pflanzengattung Minze (Mentha) stammen größtenteils aus Nordamerika und dem nördlichen Europa und Asien. In den Überlieferungen ist von Ländern wie Deutschland, England, Spanien, Russland, China und Marokko die Rede. Dass die Südhalbkugel kaum genannt wird, hat mit den Ansprüchen der Pflanze zu tun: Fast alle Arten bevorzugen halbschattige, frische Standorte bei gemäßigter Temperatur.
Die Geschichte der Minzen
Der Anbau von Minzepflanzen im Garten ist schon aus dem Jahr 812 dokumentiert. Damals verfügte Karl der Große den Anbau von vier Minzsorten in seinem Karlsgarten. Noch früher, nämlich vor rund 3.000 Jahren, banden die Ägypter Totenkränze aus der Pflanze und legten sie Verstorbenen ins Grab. Die Seefahrer vergangener Zeiten fanden einen praktischen Verwendungszweck für die aromatischen Kräuter: Sie gaben Minzblätter in abgestandenes Wasser, um es wieder genießbar zu machen. Im alten Rom galt die Pflanze als Symbol der Gastfreundschaft. Von den Römern und alten Griechen ist zudem überliefert, dass sie bei Trinkgelagen stets einen Minzekranz auf dem Kopf trugen, um einem Kater vorzubeugen.
Günstig kochen, raffiniert genießen, Erkältungen lindern – die Wirkung der Minze
Die Arten- und Geschmacksvielfalt der Minzen ist erstaunlich. Neben den klassischen Arten (Grüne Minzen, Pfefferminze u. v. a.) finden moderne Züchtungen wie Ananansminze, Schokoladenminze und Bananenminze immer mehr Zuspruch. Der erfrischende und aromatische Geschmack eignet sich zur Zubereitung schmackhafter Süßspeisen und zum Würzen pikanter Gerichte und Saucen.
Doch mit Minzen kann man nicht nur lecker und günstig kochen – sie werden auch erfolgreich als Heilpflanzen eingesetzt. Der hohe Anteil ätherischer Öle wie Menthol lindert Erkältungen und andere Unpässlichkeiten. Minzöl hilft bei Kopfschmerzen und Verspannungen. Aufgrund der enthaltenen Monoterpene kann ein Minztee sogar stimmungsaufhellend wirken. Auch Hildegard von Bingen lag nicht völlig falsch, als sie Minzblätter gegen Geschwüre und Krätze empfahl, denn tatsächlich enthält die Pflanze 10 Prozent antibakterieller Pflanzenstoffe.