Unprofessionelle Foodbilder
Im Prinzip könnte ich schnell auf diese Frage antworten und sagen:
Ich bin einfach kein Foto – Profi!
und damit hätte es sich auch schon wieder. Aber wer mich kennt, der weiß, dass das für mich keine Option ist. Im Gegenteil! Und genau deswegen möchte ich Dir an dieser Stelle genauer erzählen warum meine Rezeptfotos so sind wie sie sind.
Um die Thematiker etwas besser zu verstehen müssen wir ein wenig zurückgehen zu den Anfängen von guenstig-kochen.at. Da sahen meine Bilder, die ich damals ausnahmslos mit meinem damaligen Smartphone geschossen habe, so aus oder nicht ganz so schlimm
Nach einer Weile stieg mein Anspruch und ich kaufte mir eine digitale Spiegelreflex – Kamera ( Canon EOS 550D). Nach ein wenig probieren und hantieren mit der Cam schoss ich dann wild drauf los und meine Foodbilder änderten sich.
Dann kam eine größerer Umbruch. Die 550D wechselte den Besitzer, ich selbst habe mich räumlich sowie auch persönlich verändert und es wurde eine bessere Knipse, in Form einer Canon EOS 70D, angeschafft. Das kostete mich viele Nerven und Zeit, mich in diese Materie einzuarbeiten. Und auch jetzt, einige Zeit danach, sehe ich mich immer noch als Anfänger. Mit Ambitionen. Und so sehen meine Bilder aktuell aus.
Ich hoffe man kann den Unterschied erkennen?
Warum also dieser Beitrag?
Ganz einfach: Da ich ja will, dass so viele Menschen als möglich meine kulinarischen Ergüsse zu Gesicht bekommen teile ich diese auf sehr vielen Plattformen wie Facebook, Twitter, Instagram, Google+, Pinterrest & Co. Natürlich gibt es keine Jubelstürme, da es genug Menschen gibt, die meine Passion teilen, die ebenso Ihre Fressbilder verteilen. Lobpreisungen oder ähnliches erwarte ich mir absolut nicht, da ich mir meiner Unwichtigkeit in diesem Bereich sehr wohl bewusst bin und es für mich auch nicht erstrebenswert ist ein gehypter Star zu werden. Dafür stehe ich mit beiden Beine zu fest auf dem Boden unter mir.
Was nun aber immer wieder vorkommt sind Kommentare wie
Gott sieht das Scheisse aus!
oder
Lern mal fotografieren…
oder
So schaffst Du das nie!
Lasse ich mal so stehen und gehe grundlegend auf die Einwürfe ein. Zum Thema
So schaffst Du das nie
Was will ich denn schaffen? Ich wollte einen Foodblog bzw ein Online – Rezeptbuch (eigentlich nur für mich) erstellen. Hab ich geschafft. Ich wollte Rezepte verfassen. Gecheckt. Ich wollte meine Leidenschaft mit anderen teilen bzw. an deren Passion teilhaben. Geschafft! Ich wollte mit meinen Auftritten in den (a)sozialen Netzwerken einige Leute ansprechen. Das Ziel habe ich mehr als geschafft! So zählt z.B. meine Facebook – Seite aktuell > 4100 „Gefällt mir“.
Also was zum Teufel soll ich nicht schaffen bzw. geschafft haben?
Das ich nicht berühmt bin? Mich nicht jeder Zweite erwähnt, weil Er / Sie ein Rezept von mir nachgekocht hat und es saugeil war? Ich kein Geld mit dieser Seite verdiene oder schon gleich gar nicht davon leben kann?
Lern mal fotografieren
Bin dabei! Und es macht tierischen Spaß immer wieder neue Dinge zu lernen. Was ich allerdings unterschätzt habe sind die zusätzlichen Themen, die mit diesem „Hobby“ noch auf mich zugekommen sind. Aber OK, man wächst mit seinen Aufgaben. Aktuell quäle ich mich mit Fokuspunkten, korrekter Belichtung, Tiefenschärfe, etc.
Gott sieht das Scheisse aus
Der Fairness wegen muss ich hinzufügen, dass mildere Kommentare á la
Das sieht nicht wie im Kochbuch oder bei anderen großen Foodies aus!
häufiger kamen. Und hier kann ich etwas genauer darauf eingehen, da ich mir über die Thematik sehr frühzeitig und häufig Gedanken gemacht habe. Und so kann ich auf Letzteres erwidern:
Ich will keine solchen gestellten Fotos machen! Und hierfür gibt es mehrere Gründe
- Meine Gerichte sollen authentisch wirken. Denn nicht jeder ist ein Sternekoch und hat das Händchen für Foodstyling oder gar die Zeit / die Lust. Nebenbei bemerkt: Meist schmeckt dieses Zeugs dann auch gar nicht bzw. haben Herr und Frau Sternekoch Spezialisten am Start für ihre Kochbücher.
Ich habe also nichts von Hochglanzbildern, deren einziger Zweck es ist bei der Leserschaft Frust aufkommen zu lassen.
- Ich bin fest der Meinung, dass mir gestellte Bilder auch niemand „abkaufen würde“. Speziell Leute die mich persönlich kennen. Dafür bin ich viel zu viel Grobmotoriker. Zweifellos bemühe ich mich, aber bei aller Liebe zum Essen steht eines unumstößlich fest:
Ich will mein frisch zubereitetes Essen WARM essen und nicht gleich nochmal in die Mikrowelle schieben müssen. Möchte nicht die Worte eines hungrigen Partners hören, wenn dieser auf sein Essen warten muss und es dann auch noch kalt serviert bekommt.
- Meine Gerichte / Rezepte sind mehr oder weniger einfacher Natur
Natürlich versuche ich mich hin und wieder an der Komposition eines Bildes, komme aber anschließend immer wieder zum Schluss, dass das Essen im Vordergrund stehen sollte und Du als Betrachter von Selbigem einen optischen Eindruck davon haben sollst was da auf Dich zukommt.
FAZIT
Jetzt weißt Du warum meine Bilder so ausehen wie sie aussehen und daran wird sich auch vorerst nichts ändern! Natürlich werde ich versuchen mich zu verbessern und an meiner Technik beim Fotografieren arbeiten, aber es gehört noch viel mehr dazu und das braucht eben Zeit.
Abschließend würde ich Dich aber gerne noch um etwas bitten: Nimm Dir bitte die Zeit und sieh Dir meine Rezepte / Bilder an und schreibe mir Deine ehrliche Meinung dazu hier als Kommentar. Gerne bin ich bereit Tipps und konstruktive Kritik dankbar auf- & anzunehmen. Herzlichen Dank!
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VERÖFFENTLICHT
08/2017 -
ZUGRIFFE
Also, ich habe heut zum ersten mal einen Beitrag von dir gelesen. Und zwar den über den verleberten Fleischkäse. Als bekennender Fan davon ist mir der Name jedoch ziemlich wurscht. Hauptursache, er schmeckt mir. Und ich kenne deine Bilder noch nicht,
(ist jetzt eine Spontantektion), aber Schikimicki braucht’s nicht um ehrlich rüberzukommen. Bilder kann man nicht essen. Nicht, das mir ein professionell rüberkommendes Bilder nicht gefällt, aber die Begeisterung fürs Kochen drückt es nicht aus. Das ist das Rezept an sich. Und wenn mir schon das Wasser im Mund zusammen läuft nur aufgrund dessen, das ich einen Beitrages von dir gelesen habe ,dann geht“s auch schon ohne Bilder.
Hallo, Franz,
ich bin ein absoluter Neuling auf deinem Blog – nämlich genau seit heute – und bin folgendermaßen hier „rein gestolpert“. Ich suchte ein Rezept für Gurkensauce, da ich eine Gurke habe, die schon ein paar Tage alt ist und mir roh nicht mehr schmeckt. Also, hab ich bei Google „Gurkensauce“ eingegeben und ein paar Vorschläge bekommen. Dein Rezept ist mir sofort ins Auge gesprungen, weil mir das FOTO gefallen hat und als ich dann das Rezept gelesen hatte, hab ich mir gar keine anderen mehr angesehen. Nicht mal das von meiner bisher bevorzugten österreichischen Kochseite. Auch den Namen deines Blogs fand ich sehr ansprechend und dann hab ich mir noch schnell angesehen, wer hinter dem Blog steckt und sehr interessiert deine Biografie gelesen, die mich einenteils berührt und andererseits zum Schmunzeln gebracht hat. Deinen Humor hast jedenfalls nicht verloren! Bravo! Und du hast was ganz Tolles geschaffen! Hut ab!
Also, lass dich von negativen Kommentaren nicht runter ziehen! Was auch immer Leute dazu bewegen mag, so letztklassige Kommentare zu posten, hat nix mit dir oder deinen Fotos zu tun, sondern vielmehr haben diese Leute ein Problem, dass sie auf diese Art und Weise versuchen, zu kompensieren, um in ihren Augen besser vor sich selbst dazustehen.
Ich mach mich jetzt ans Werk mit meiner Gurkensauce und dann geh ich in deinem Blog weiter auf Rezepte Jagd.
Ich gehöre übrigens auch zu der Fraktion, die auf den Euro schauen muss, die Kochen als etwas enorm Kreatives und bis zu einem gewissen Grad auch Meditatives empfindet und bin dabei auch als „Freestylerin“ unterwegs. Und ich esse auch sehr gern!
Ich finde du machst tolle Bilder und diese Bilder machen Lust aufs Rezept und Selberkochen. Und darum geht’s doch! Was hilft mir zB das tollste Bild, wenn das Rezept nicht nachkochbar ist. Ist mir in teuren Rezeptbüchern schon öfters passiert…
Sehr schöner Beitrag! Ich finde den Umgang im Netz teilweise wirklich so respektlos und verletzend. Ich für meinen Teil bemühe mich immer, entweder konstruktive Kritik zu geben oder zu schweigen. Wem bringen solche Kommentare wie die oben erwähnten denn etwas? Ich finde deine Bilder übrigens richtig schön&ansprechend!
Liebe Grüße
Julie
Ganz ehrlich: ich verstehe die krass negativen Kommentare nicht. Deine Bilder sind schön. Vielleicht nicht wie aus nem Magazin aber es sieht sehr lecker aus (ok, der hackfleischeintopf ist da eine Ausnahme aber bei solchen Gerichten ist es wahrscheinlich auch extrem schwer schöne Fotos zu machen, liegt halt auch am Gericht 😀 ).
Nimm solche Kommentare einfach nicht ernst / zu Herzen, die sollen erstmal zeigen, dass sie bessere Bilder machen 😉
Liebe Grüße
Nele
hallo,
ich finde, man sieht deine entwicklung in den fotos sehr gut.
und ich mag, dass ich den eindruck habe, ich koennte es auch schaffen, obwohl ich ne kochniete bin.
das motiviert viel mehr, statt fotos, auf denen der einzelne teller teurer ist, als mein gesamtes geschirr. ?
liebe gruesse
nina
Moin Franz,
sei stolz auf dich und dein Werk. Solange du mit kochen und fotografieren Freude hast, machst du alles richtig.
Die wenigsten wissen, was für ein Aufwand hinter professionellen Food Fotos stecken. Ich hab in verschiedenen 5*+ Hotels gearbeitet und dabei gesehen, wie aufwendig das Set up ist. Die Gerichte werden in dem Moment teilweise von 6 bis 8 Köchen ausschließlich für das Foto produziert und nicht für den Gast. Ein Fotograf mit mehreren Assistenten produziert dann die Fotos.
Was viel wichtiger ist als eine teure Kamera inklusive Ausrüstung, sind Talent und ein Auge für Komposition zu bekommen. Ich bin selbst kein Naturtalent aber versuche mit jedem Foto an den Bildaufbau zu denken und zu arbeiten. Bei deinem letzten Foto würde ich das angeschnittene Stück mit der Schnittseite zur Kamera drehen genauso wie das Stückchen an der Gabel. Damit sieht es einladener aus.
Viele Grüße,
Anne
Lass dich bitte nicht von solchen Kommentaren runterziehen. Zwischen dem ersten und dem letzten Foto ist schon ein meeeega Unterschied und ich hab mich gerade ein wenig durch deinen Blog geklickt. Also die Bilder, die ich aktuell so sehe, bescheren mir schon einen „Gusta“ darauf, das ein oder andere Rezept auszuprobieren. Ich speicher mir deinen Blog auch direkt ab. Weiter so! *beide Daumen hochhalt* Jeder hat seinen eigenen Stil. Wer den deinen nicht akzeptieren kann, hat nix auf dem Blog verloren. 🙂
Hihi, das mit dem „warm essen“ dachte ich mir auch, als ich den Artikel gelesen hab. Ganz ehrlich, ich finde deine Fotos toll! Klar, es gibt immer welche, die alles aufwendig dekoriert und millimetergenau platziert haben. Aber wer tut das, wenn er hungrig ist und aufs Essen wartet? Das wirkt tatsächlich nur gestellt.
LG, Katja
Ich verstehe diese negativen Kommentare nicht. Ich kann jemand Tipps geben wie er es evtl. besser machen kann, aber dafür muss ich auch besser sein. Ich finde deine Fotos gut, da sie genau das aussagen was der Sinn dahinter ist, nämlich das Gericht welches man zeigen will. Profis können zum größten Teil auch nicht besser fotografieren, aber wahrscheinlich besser mit Photoshop und Co. umgehen, wie man bei den Verpackungen bei Fertiggerichten sieht um den Verkauf zu steigern. Mach weiter so mit deinen ehrlichen Bildern, Fakes gibt es schon genug.
also wenn ich mir deine Beispielbilder so ansehe finde ich gerade das letzte schon sehr professionel, klar zum 1. sieht man eine klare Entwicklung, aber jeder hat irgendwann mal angefangen
die Rezeptbilder auch meinem Blog mache ich auch immer sehr einfach, weil ich genau wie du mein Essen noch warm essen will, ich lege auch nicht alle Zutaten nochmal frisch in den Hintergrund (die wollen ja dann auch verarbeitet werden)
Geiler Text! Aber mal erhrlich deine Bilder sind super! Authentisch! Du benutzt keine Lebensmittel Farbe um was aufzuhübschen! Mach weiter so!
Lass dich nicht von solchen Aussagen anderer nerven! Neider oder klugscheißer gibt es immer! Sollte dir am Allerwertesten vorbei gehen! Andere sollten erst einmal was erreichen bevor sie rum Maulen! Bleib wie du bist und behalte deinen Stil bei! Du bist nicht andere und spring bloß nicht auf so ein Zug mit auf!
Grüße
Sven