Keine Geschichten zu Rezepten
Immer wieder freue ich mich, wenn die unterschiedlichsten Menschen mit unterschiedlichsten Fragen, auch mal außerhalb des Food-Geschehens, auf mich zu kommen. Diesmal lautet die Frage:
Warum schreibst Du keine Geschichten / Stories zu Deinen Rezepten, wie es eigentlich in der Foodbloggerszene üblich ist?
Eine sehr gute Frage, da hier sehr viel persönliches dahintersteckt. Lass es mich kurz erklären!
Im Grunde hat das mehrere Ursachen, wovon aber nur 2 wirklich wichtig sind. Da wäre zum
1) Ich wüsste nicht was ich schreiben sollte
Persönlich finde ich es immer faszinierend, was sich meine Blogger – Kolleginnen und -kollegen immer wieder für Texte zu den einzelnen Gerichten einfallen lassen. Meinen Respekt dafür, aber ich persönlich wüsste nicht was ich da wirklich schreiben soll!
Was ist der Grund warum ich etwas koche? Weil ich Hunger hab‘. Warum musste es etwas sein was schnell geht? Weil ich ordentlich Kohldampf hatte.
Ich könnte Dir also wirklich keine gute Story bieten warum ich jetzt genau das koche. Vielleicht noch: „Wir hatten tierisch Bock auf Fleisch“ – „Uns war danach“ – usw. Würde Dich das aber interessieren? Ich glaube nicht.
Ausserdem habe ich über die Zeit so viele Rezepte gesammelt, Ideen niedergeschrieben, usw. – ich wüsste teils gar nicht mehr wie es zu diesem oder jenem gekommen ist.
Und dann wäre da noch der, für mich, wichtigste Punkt
2) Ich würde es selbst nicht lesen
Seien wir doch ehrlich: Wenn man im Internet auf Rezeptsuche gehe, dann will man ein Rezept haben, welches einem die Zutaten und zumindest die groben Arbeitsschritte vorgibt, den Rest macht macht man dann ja selbst.
Ich hätte da echt keinen großen Bock drauf mich zuerst durch eine Geschichte, die eines Hans Christian Andersen würdig wäre, zu lesen, um mir da alles noch mühselig zusammenzureimen. Natürlich ist mir bewusst, dass sich jeder Schreiber unsägliche Mühe mit seinen Texten gibt, aber für mich passt es in diesem Kontext einfach nicht.
Stell‘ Dir vor Du hast ein Computerproblem, suchst danach und dann musst Du erst lange laaaaaaaaange eine Geschichte lesen, in der eventuell dann noch die Lösung eingebaut ist. Ich wette, dass Du genau einmal auf so eine „Hilfeseite“ gehst und dann nie mehr. Den Namen hast Du Dir dann auch schön fest ins Gehirn eingebrannt.
Und so sehe ich das auch bei Rezepten. Wenn jemand danach sucht, so sucht er um Hilfe zur Erstellung seines Menüs. Da ist es ihm/ihr schnurtz-piep-egal warum, wieso, weshalb und überhaupt ich was gekocht habe. Da geht es um: „Verdammt nochmal… WIE VIEL ZUCKER KOMMT IN DIESEN BESCH***** KUCHEEEEENNNN?„
Außerdem erspare ich mir die Zeit für andere Dinge, die meinen Foodblog von den Blogs der anderen unterscheidet. Wenn ich eine Geschichte schreiben will, so nutze ich meine Kategorie Blog und texte Dich dann zu, so wie jetzt gerade.
KLARTEXT: Hättest Du nach einer Geschichte gesucht, so hätte Deine Suchanfrage bei der Suchmaschine wohl nicht mit Rezept begonnen oder geendet. Zumindest sagt mir das mein eigenes Suchverhalten und jenes welches m,an so über die Jahre hinweg analysieren darf/muss/kann.
Was denkst Du? Liege ich richtig oder bin ich auf dem Holzweg? Schreib‘ mir doch Deine Meinung dazu hier in die Kommentare meines Blogs. Ich bin sehr gespannt wie Du das siehst!
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VERÖFFENTLICHT
08/2019 -
ZUGRIFFE
Du kannst das sicherlich machen, wie Du willst. Es ist dein Blog! Mir geht es allerdings so, dass ich, wenn ich nach reinen Rezepten suche, in der Regel die großen Portale besuche wie Chefkoch .de usw. Wenn ich auf einem Blog über Gerichte und deren Rezepte lese, dann finde ich es immer hochinteressant zu erfahren, welche Geschichte dahinter steckt. Gibt es eine Tradition zu dem Gericht? Oder auch: Wie hat der Blogger von dem Gericht erfahren und welche Eindrücke verbindet er/sie dami? Das ist doch das Besondere an einem Blog. Das geht mir mit Reiseblogs auch nicht anders. Eine sachliche Beschreibung einer Sehensüwrdigkeit finde ich in jedem Reiseführer. Reiseblogs lese ich, weil mich das persönliche Erleben interessiert. Ich weiß, dass ich mit meinem Reiseblog keinen Reiseführer ersetzen kann. Aber das Persönliche Erleben macht den Blog besonders ist sozusagen der USP.
Viel Erfolg weiterhin!
LG
Ulrike
Liebe Ulrike,
Wie ich schon geschrieben habe: Ich bin keine 20 mehr und habe dadurch hier ein riesiges Sammelsurium an Rezepten / Ideen, die ich in den nächsten 2 Leben nicht kochen könnte. Auch wüsste ich teils nicht mehr woher ich es habe, warum ich es habe, usw.
Wenn es etwas anzumerken gibt, so gibt es im Rezept ein Vorwort oder den Bereich TIPP.
Emotionen etc gibt es von mir bei Blogbeiträgen, Restaurantbesuchen, bei Veranstaltungen etc. Aber auch das hat hier einen getrennten Bereich bzw gibt es für all das diverse Kategorien.
Kulinarische Grüße
Franz
Franz du machst es genau richtig. Jeder wie er will. Ich habe auch so angefangen und dann mit den Geschichten. Ich halte mich aber so kurz wie möglich, denn man will ja (wie du schon sagtest) das Rezept oder die Inspiration und nicht eine Riesen Story. Wenn es natürlich etwas Spezielles ist, dann gebe ich die Infos dazu auch weiter.
dem himmel sei dank , keine “ bla bla“ , rezepte und gut isses !