Ich mache (koche) weiter
Eigentlich nimmt ja die Überschrift schon einiges an Spannung aus diesem Beitrag heraus und ich könnte mir den restlichen Text hier schenken, aber ich hau nun mal so gern in die Tasten und deswegen texte ich Euch nun ein wenig zu.
Wie ja einige mitbekommen haben, hatte sich im Sommer 2018 mein gesundheitlicher Zustand, der ja per se kein Guter ist, massiv verschlechtert und ich konnte das Projekt günstig kochen nicht mehr weiterführen. Wie, was oder warum ist an dieser Stelle vollkommen egal. Also begab ich mich auf die Suche nach einem oder mehreren Interessenten, die mein Baby in meinem Sinne weiterführen könnten.
Zu meiner Überraschung gab es einige übernahmewillige Kandidaten, die aber alle eines gemeinsam hatten: Sie wurden meinen Ansprüchen nicht gerecht! Der eine versuchte mich übers Ohr zu hauen, der andere hätte ganz was anderes aus diesem Foodblog machen wollen (ich glaube er wollte Ohr-Gas-Mus / Lauscher-Helium-Püree verticken *LOL* ), und so weiter. Also beschloss ich den Blog einfach so, auf meine Kosten online zu belassen, da es ja Schade um die viele Arbeit, die dahintersteckt, gewesen wäre.
Auch haben mich einige Leute darum gebeten, da sie sich die Rezepte noch ausdrucken / sichern wollten. Wer mich kennt, der weiß, dass ich solchen Anfragen gerne nachkomme.
Somit war eine „Fremdübernahme“ für mich gestorben. Punkt, Aus, Ende.
Da ich zwischendurch immer wieder eine kleine Phase habe, in der es mir dann doch halbwegs gut geht, in der es mich unwahrscheinlich in den Fingern juckt zu kochen, etwas zu schreiben oder einfach ein paar Leute zu „quälen“,
- Rezeptideen schwirren durch den Kopf
- es zieht mich magisch in die Küche
- die Lust auf Fotografieren ist mächtig
- usw.
kam auch der Wunsch wieder in mir hoch dieses Kochprojekt nicht einfach so aufzugeben!
Und so geht es weiter
Ich begann als darüber nachzudenken, was ich weiterhin machen kann bzw. welche Fehler ich in der Vergangenheit gemacht habe. Letztendlich musste ich mir eingestehen mehr als genug Fehler gemacht zu haben! Und das tut jetzt noch weh.
Was waren einige der Fehler?
Übermäßiger Fokus auf die Fotografie
Von Beginn an wollte ich eigentlich immer nur Fotos zu den Rezepten machen, die dem Leser Appetit auf das jeweilige Gericht machen. Doch in meiner Euphorie, was das neue Feld der Fotografie angeht, bin ich weit übers Ziel hinaus geschossen! Ich wollte mit den ganz ganz Großen, dabei denke ich nicht mal an Foodblogger sondern an Profi-Fotografen, mitspielen und habe mich dabei verrannt.
Ich habe übersehen, dass diese ein Studio für sowas, ein Team (welches Ihnen die meiste Arbeit abnimmt), massiv viel Equipment & Geld (Sponsoren) und das Wichtigste -> Unmengen an Erfahrung, Praxis und Ausbildung haben. Somit wurde meine Art meine Speisen abzulichten einfach zu aufwendig und hatte mit dem Grundgedanken nichts mehr gemein. Siehe zum Beispiel
Jetzt mal ehrlich: Es sieht wunderbar aus, ich hätte jetzt Bock auf so ein Stück der Tarte Tatin, aber es steht in keiner Relation bzw wie es bei Euch zuhause aussehen würde. Wer kauft schon ein paar Himbeeren oder Minze als reine Dekoration?
Genügt es nicht, wenn man wieder das Essen (das Objekt) in den Vordergrund stellt? Siehe als Beispiel
In dem Zusammenhang würde es mich freuen, wenn Du mir Deine Meinung dazu in den Kommentaren dieser Seite mitteilst! Vorab schon mal Danke dafür 🙂
Der Faktor Zeit macht Stress
Auch dieser Punkt ist ein ganz wichtiger! Warum? Ich koche ja die Speisen nicht für die Kamera, sondern für uns hungrigen Seelen im Hause günstig kochen. Und da gibt es eine menschliche Komponenten, die man nicht aus den Augen verlieren darf und das ist -> Wer ist schon gerne kalte Speise, die man zuvor frisch zubereitet hat?
Heißt im Klartext: Ich koche, bereite die Bilder vor, richte an, mache das / die Foto(s) und dann setzen wir uns an den Tisch und verputzen das Ganze.
Um nun doch noch halbwegs warmes Essen zu bekommen muss ich also Gas geben und das geht / ging leider nicht immer. Somit kam neben dem zeitlichen Stress auch noch der Faktor Frust hinzu.
mimimimimimimimimiiiiiiiiii
Dann wollten
- die Bilder noch kurz ein wenig bearbeitet werden
- es wollten die Rezepte, von der Notizform, in eine leserliche Form gebracht werden
- das Rezept auf diversen Plattformen (Facebook, Google+, Instagram, Twitter, Pinterest, Flipboard, unzählige Facebook-Gruppen,…) geteilt werden
- das nächste Rezept erstellt / ausgearbeitet werden (nach dem Essen ist vor dem Essen)
- usw. (administrative Dinge des Blogs lasse ich hier bewusst aus)
Und so verging für ein Rezept schon mal gerne ein ganzer (!) „Arbeitstag„.
Was ändert sich also jetzt?
Im Grunde nicht viel, aber für mich Essenzielles
- weniger Rezepte
definitiv nicht mehr jede Woche 5 Stück wie bisher, sondern wie es meine Gesundheit zulässt - weniger aufwendige Bilder
siehe den Vergleich oben. Der Fokus wird wieder auf das Essen gelegt - keine Gruppenaktivitäten
Ich werde nicht mehr in die diversen Kochgruppen zurückkehren - mehr Fokus auf Gesundheit und Familie
So, das ist nun mal das was es nicht mehr wie bisher geben wird. Ansonsten bleibt einiges beim Alten.
- Infos zu Aktionen / Abverkäufen
Als kurzer Status auf der Facebookseite - Berichte von Restaurantbesuchen
- Beiträge zu wissenswerten Dingen aus dem Food-Bereich
Blogbeiträge, Tests, usw. - Gewinnspiele
Ich werde mich weiterhin bemühen Euch ab und zu an meinem Glück teilhaben zu lassen - usw.
Du siehst also, dass sich gar nicht so arg viel ändern wird! Es wird nur weniger häufig vorkommen, dass ich Dich / Euch nerve 😀
Und damit genug Deiner kostbaren Zeit in Anspruch genommen! Ich hoffe Du kommst, wie bisher, mich hier oft besuchen und plauderst ein wenig mit mir?
In diesem Sinne… denk dran -> Günstig Kochen – Gutes Essen muss nicht teuer sein!
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VERÖFFENTLICHT
11/2018 -
ZUGRIFFE
Mein Mann hat mich gebeten über das Thema Weiter etwas mehr Informationen zu sammeln. Ich habe nun diesen Blogbeitrag gefunden und finde ihn super! Ich finde es immer klasse mich über neue Dinge zu informieren und mich weiterzubilden.
Ich lass den Kommentar gerne stehen für DAS Vollidoten-Beispiel an SPAM-Kommentar, nicht nur im Jahre 2020 oder of the Century, sondern für die Ewigkeit. So viel Blödheit gehört einfach honoriert! Von mir bekommst Du/ihr den „Chum Bucket“ of the universe für… ach lassen wir das, es könnten ja Kinder hierrüber stolpern. Also liebe Kinder, gebt fein acht… so wird es nicht gemacht ^^
Lieber Franz,
danke für Deine Offenheit, Ehrlichkeit und Einsicht. Du hast es in einem Satz ganz deutlich gesagt: „Und so verging für ein Rezept schon mal gerne ein ganzer (!) „Arbeitstag“.“ Wer nicht selbst einen Foodblog betreibt, kann das kaum nachvollziehen. Da steckt eine Menge Arbeit und Herzblut drin und gebührend entlohnt werden nur einige ganz wenige. Du machst das vollkommen richtig – die Rezepte und der Stil müssen passen, die Fotos sind nicht so wichtig. WYSIWYG („What you see is what you get“) ist eh‘ viel authentischer.
Schön, dass Du weiter machst!
Kulinarische Grüße
Tommy
Ich freu mich über jede neue Rezeptidee von dir und wenn es nur eines in der Woche ist, ist es auch voll ok, mir sogar lieber.
Ich brauch keine Fotoschönheit als Bild. Womöglich hast du noch bis es nicht mehr dampft gewartet, damit du es schöner arrangieren konntest?
Es fällt mir nur leichter, etwas nachzukochen, wenn ich mit nem Schnappschuss als Bild bereits ne Idee habe, wie das aussehen könnte, was da gekocht wird…Minze und Himmbeeren oder Blümchen brauch ich da nicht dazu.
Überausgabe dich nicht und hab wieder Spaß mit deiner Webside!
Alles Gute
Deine Gesundheit geht auf jeden Fall vor, das müsste jeder verstehen. Und ein tolles Foto macht zwar Appetit, aber in erster Linie kommt es doch auf das Rezept an.