Unterschiedliche Portionsgrößen
Ich wurde nun schon ein paar Mal gefragt, warum meine Portionsgrößen immer unterschiedlich ausfallen. Einmal gibt es pro Portion 150 Gramm Fleisch pro Person und dann mal mehr oder weniger. Oder es gibt weniger bzw. mehr Sauce für den Einzelnen. Dieser „Vorwurf ist nicht ganz unbegründet! Lass mich Dir kurz über das „Wie“ und „Warum“ erzählen. Du wirst mich dann etwas besser verstehen.
Im runde ist es so, dass ich versuche mich an gewisse Standards oder, sollte ich dann ein Rezept adaptieren, an die Vorgaben zu halten. Es fällt mir aber teilweise sehr schwer bzw. ist es aus meiner Sicht unmöglich. Dafür gibt es viele Faktoren! Lass mir Dir ein schnelles Beispiel geben.
Beispiel Kokosmilch
Wenn ich z.B. ein Rezept gefunden mit Kokosmilch gefunden habe, ständige Follower werden wissen, dass wir die lieben, so stehe ich meist vor dem Problem, dass (für mich) hirnrissige Mengenangaben im Rezept stehen und ich ich das so nicht umsetzen kann / will. Was heißt jetzt hirnrissig? „Nehmen Sie 300 ml Kokosmilch“, ist für mich zum Beispiel eine solche. Ok, der Ersteller des Rezepts wird sich schon was dabei gedacht haben, ABER…
eine normale Dose Kokosmilch hat zumeist 400 ml, somit würden hier 100 ml ungenutzt stehen bleiben und im schlimmsten Fall vergammeln. Kleine Dosen haben wiederum nur 100 ml des begehrten Saftes. Es müssten somit 3 Dosen davon gekauft werden, um nicht schlecht werden zu lassen. Aujs sicht von günstig kochen ein absoluter Supergau, da eine 100 ml Dose, mit 99,9%iger Sicherheit, teurer angeboten werden als eine 400 ml Dose. Geht schon mal gar nicht!
Also muss ich das Rezept so adaptieren, dass es geschmacklich ungefähr gleich bleibt und auch von den Zutaten so gut wie nichts, am besten natürlich Null Komma Nix, übrig bleibt.
Beispiel Fleisch
Hier wird es dann auch schwierig. Jetzt wirst Du sagen:
Es gibt hierfür aber definitive Gramm – Empfehlungen
und ich sage darauf: Richtig, ABER… mache ich nun ein Schmorgericht und nehme die veranschlagten 100 – 150 g pro Person und Portion, so wirst Du mich auslachen und mir wahrscheinlich den Vogel zeigen. Denn wie wir wissen verliert hier das Gargut sehr viel an Gewicht und verwandelt den Gewichtsverlust in Sauce um. Man bräuchte also im Umkehrschluss wieder mehr an Beilagen und da sind nunmal zumeist die bösen pöhsen Kohlenhydrate drin. Somit gönne ich Dir lieber etwas mehr an Eiweiß.
Außerdem wissen wir auch, dass speziell Schmorgerichte von der Menge leben => Je mehr man davon macht, umso besser wird / schmeckt es. Siehe Gulasch.
Und warum dann weniger?
Und dann gibt es da wieder die umgekehrte Variante. Als Beispiel 500 ml Kokosmilch. Ich bräuchte also zusätzlich zur Standarddose eine kleine Dose und somit würde sich der finanzielle Einsatz, nur für dieses Produkt, mehr als verdoppeln. Wie ich schon erwähnte: Ein Supergau bei Thema günstig kochen. Somit gibt es dann davon weniger.
Ein Thema sind natürlich auch gängige Packungsgrößen. Nehmen wir mal Creme Fraiche. Meist in Gebinden zu 100 – 150 g angeboten, wobei auch hier die 100 g teils teurer sind. Angabe im Rezept -> 2 EL. Habe ich nun ein Gebinde mit 150 g, so würde mir ungefähr ein Drittel übrig bleiben. Ich müsste den rest also so schnell als möglich verbrauchen. Meist ist mir die übriggebliebene Menge aber zu wenig dafür. Ich müsste also wieder eine neue Packung öffnen. Somit hätte ich immer einen Rest übrig und müsste, im schlimmsten Fall, für den Rest meinens Lebens Gerichte mit Creme Fraiche futtern, damit mir irgendwann mal nichts übrig bleibt.
Sorry, aber da kann ich gerne drauf verzichten! Da hab ich lieber ein Portiönchen mehr, friere es ein oder esse es am nächsten Tag nochmal. Ist ja auch noch keiner dran gestorben.
Jetzt aber genug, sonst wird es kompliziert. Ich hoffe Dir einen weiteren kleinen Einblick verschafft zu haben und würde mich freuen, wenn Du Deine Meinung zu diesem Thema mit mir in den Kommentaren teilen würdest.
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11/2017 -
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